WiYou.de - Sonderausgabe Ostthüringen 2022

WiYou . Wirtschaft und Du . Verlagssonderveröffentlichung 2022 Azubi gesucht 14 Abgefahren Berufs- kraftfahrer (m/w/d) Einen anderen Traumjob gab es für Leon nie: Er wollte schon immer Berufskraftfahrer werden. Mit drei Jahren ist er nach dem Kindergarten immer die letzten paar Hundert Meter im Lastwagen seines Opas mitgefahren. Jetzt – 18 Jahre später – ist er auf dem besten Weg dorthin, selbst Berufskraftfahrer zu werden. Beim LebensmittelGroßhändel EGV in St. Gangloff absolviert er derzeit seine Ausbildung und ist im ersten Lehrjahr. Weitere Voraussetzung für den Beruf – zumindest bei einem LebensmittelGroßhändler wie bei Leon – ist die Bereitschaft, früh aufzustehen. Um 3 Uhr verlässt er den Hof. „In der Nacht, wenn noch alles frei ist, dann kannst du einfach düsen!“, schwärmt er. „Ich habe immer das Gefühl: Andere schlafen noch und ich bin jetzt schon auf Arbeit – einfach nur geil. Ich habe freie Bahn und kann einfach brettern.“ Dann fährt er mit 60 oder 80 Kilometer pro Stunde, liefert die Ware aus und entlädt, bis er gegen Mittag wieder auf den Hof rollt. „Jeder Tag ist dabei unterschiedlich. Mal geht es nach Suhl, mal nach Halle: Überall in Thüringen, Sachsen und SachsenAnhalt bin ich unterwegs.“ Die Route plant er am Vortag, nachdem er den Plan erhalten hat, wo es hingehen soll, selbst. Die theoretischen Grundlagen dafür bekommt er in der Berufsschule. Immer nach zwei Wochen im Betrieb geht es für eine Woche dorthin. Im ersten Lehrjahr werde besonders starker Fokus auf die Ladungssicherung gelegt, so Leon. „Das ist das Wichtigste! Dann geht es noch um das Bremsverhalten, wie ein Lkw aufgebaut ist, und natürlich, wie man eine Route plant.“ Sobald die Route steht, rollt Leon los – und das im Zeitalter von Google Maps und anderen Apps ganz Old School: „Ich persönlich fahre ohne Navi“, erzählt er. Es gebe keine Navigationsapps oder geräte speziell für Lkw. Wer dann stur nach Ansage fährt, kann eine böse Überraschung erleben, wenn im Streckenverlauf eine Kurve viel zu eng, eine Straße zu schmal oder eine Brücke, unter der man durchmuss, zu niedrig ist. Leon erklärt: „Deswegen „Ich wollte wirklich schon immer Lkwfahren. Es gab nie etwas anderes!“ verkündet der 21Jährige. Auch sein Onkel geht diesem Beruf nach und hat ihn früher mal mitgenommen. Er wusste also schon von klein auf, worauf er sich einlässt. „Das Wichtigste ist einfach, dass man mit Herzblut dabei ist. Wenn hier jemand herkommt, der null Bock hat und das nur macht, weil er nicht weiß, was er sonst machen soll, dann ist er hier falsch“, sagt Leon. Er ist zwar momentan erst im ersten Lehrjahr, hatte aber bereits woanders dieselbe Ausbildung begonnen, sodass er die benötigten Führerscheine bereits mitgebracht hat. „Das sind die Klassen C und CE. Dann kann man die großen 40Tonner ohne und mit Hänger fahren“, erklärt er. Wer schnell sei, schaffe die LkwFahrschule innerhalb eines Monats, manche benötigten bis zu drei Monate. Der normale PkwFührerschein, also die Klasse B, ist übrigens dafür Pflicht – ohne B keinen C beziehungsweise CE. Fotos: privat, Siwakorn1933 stock.adobe.com

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